In Kürze

Interaktion zwischen Orten und Nutzern

Organisme public, Smart Living Lab, HEIA-FR

ORTQAI, OFSP, SEN & SdE du canton de Fribourg, Association QualiVentil, EPFL, SUPSI, MINERGIE

Joëlle Goyette Pernot
Kompetenzinventar

Mai 2021 - Dezember 2023

Das Projekt SCOL’AIR-FR untersucht die multifaktoriellen Herausforderungen bezüglich der Luftqualität in Primarschulen, mit dem Ziel, die beteiligten Akteure bei deren Bewältigung zu unterstützen, um optimale Lernbedingungen für die Kinder zu schaffen, die Nachhaltigkeit der Gebäude zu gewährleisten und die Gesundheitsrisiken zu verringern.

Luftqualität in Schulzimmern

Kleinkinder und Kinder im Primarschulalter sind aufgrund des Entwicklungsstadiums ihres Atem- und Immunsystems besonders empfindlich in Bezug auf die Luftqualität in Innenräumen. In mehreren Studien wurde in dieser Bevölkerungsgruppe eine hohe Prävalenz von Asthma und Atemwegsallergien nachgewiesen.

Neben CO2 gibt es weitere Schadstoffe, welche auf die Gesundheit der Kinder mehr oder weniger schädliche Auswirkungen haben können. Es handelt sich um Schadstoffe, die mit den schulischen Aktivitäten, den verwendeten Baustoffen und den Materialien der Inneneinrichtung, der Reinigungspraxis und -häufigkeit oder mit den jeweiligen Bodenverhältnissen und der Aussenumgebung des jeweiligen Gebäudes in Verbindung stehen. Es ist notwendig, diese Schadstoffe und ihre Quellen zu kennen, um sie reduzieren zu können und dadurch die Luftqualität zu verbessern.

Studie von 2013 bis 2015

In Zusammenarbeit mit einigen Gemeinden des Kantons Bern, Waadt und Graubünden hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) während den zwei Wintern 2013/14 und 2014/15 eine Studie durchgeführt, um die Qualität der Innenraumluft in Schweizer Schulen zu messen. In rund zwei Dritteln der Schulzimmer mit manueller Lüftung war die Raumluftqualität ungenügend.

Messkampagne des Kantons Freiburg

Das Amt für Energie des Kantons Freiburg führt eine breit angelegte Kampagne zur Messung der CO2-Konzentrationen in den Schulzimmern des Kantons durch. Ausserdem wird eine pädagogische Dokumentation für die Schulen erarbeitet; ein entsprechendes Mandat wurde croqAIR erteilt. Die Messungen werden in rund 1500 Schulzimmern in 96 Schulkreisen durchgeführt. SCOL’AIR-FR nutzt diese Gelegenheit, um in einigen der untersuchten Gebäude zusätzliche Schadstoffmessungen durchzuführen und sich verstärkt mit verschiedenen technischen und nutzungsbezogenen Lösungen für eine gute Luftqualität zu befassen.

Pilotprojekt

SCOL’AIR-FR ist das erste Projekt, das vom Vorstand des Vereins «Observatoire romand et tessinois de la qualité de l’air intérieur» (ORTQAI) unterstützt wird. Es dient als zukunftsweisendes Pilotprojekt und entspricht den Zielen von ORTQAI, die darin bestehen, einerseits die in der Westschweiz zur Bewältigung der Problematik der Innenraumluftqualität zugewiesenen Ressourcen zu bündeln und andererseits den Forscherinnen und Forschern die Möglichkeit zu geben, ihre Kompetenzen zu vereinen und zu teilen. Der Kanton Freiburg geht mit diesem im Rahmen des Smart Living Lab initiierten Projekt mit gutem Beispiel voran.

Projektziele

Über die blosse Messung der verschiedenen Schadstofffamilien in der Raumluft in Schulen hinaus ist es das Hauptziel von SCOL’AIR-FR, die multifaktoriellen Herausforderungen dieser Problematik (menschliche, wirtschaftliche, technische Aspekte und Nachhaltigkeitsfragen) zu identifizieren und zu verstehen, um für Gebäude mit einer «schlechten» Innenraumluft möglichst effiziente technische oder nutzungsbezogene Lösungen bereitzustellen, die an die jeweilige Gebäudeumgebung und an die vorliegenden Probleme angepasst sind.

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